
VOGELSBERG (ol). Nach 25 Jahren als Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Oberhessen wird Günter Sedlak zum 31. Oktober des kommenden Jahres in den Ruhestand gehen. Das teilte die Bank in einer Pressenotiz mit.
Darin heißt es, der langjährige Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Oberhessen, Günter Sedlak, wird zum 31. Oktober des nächsten Jahres in den Ruhestand treten. In seiner heutigen Sitzung entsprach der Verwaltungsrat dem Wunsch Sedlaks, mit Auslaufen des aktuellen Vertrages aus den Diensten der Sparkasse auszuscheiden. Zugleich stelle der Verwaltungsrat die Weichen für die Zukunft. Die Stelle des Vorstandsvorsitzenden werde ausgeschrieben. Außerdem soll das Gremium beschlossen haben, eine interne Auswahlkommission einzusetzen.
„Heute ist nicht der richtige Tag, um die Verdienste Günter Sedlaks eingehend und damit angemessen zu würdigen. Aber es ist dennoch wichtig und geboten, schon heute darauf hinzuweisen, dass ihm beide Landkreise als Träger der Sparkasse zu großem Dank verpflichtet sind“, betonten der Verwaltungsratsvorsitzende der Sparkasse, der Wetterauer Landrat Jan Weckler und sein Stellvertreter, der Vogelsberger Landrat Manfred Görig. Günter Sedlak sei seit vielen Jahren das Gesicht der „Sparkassen-Familie“ in Oberhessen – und unter seiner Obhut habe die Sparkasse Oberhessen eine ausgesprochen positive Entwicklung genommen, so dass das Haus heute in ausgezeichneter Verfassung sei, heißt es seitens der Sparkasse.
Aber während Sedlaks Zeit überschattete ein großer Skandal die Sparkasse Oberhessen: Ein Mitarbeiter gestand über Jahre hinweg mehrere Millionen Euro veruntreut zu haben (Oberhessen-live berichtete ausführlich). Dafür wurde der Mitarbeiter letztendlich zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Der Richter sprach damals von einem „Totalausfall der Kontrollen“ bei der Sparkasse. Schon im Vorfeld des Urteils hatte OL den Rücktritt Sedlaks gefordert. Selbst wenn er nicht direkt juristisch Schuld auf sich geladen habe, müsse er dennoch die Verantwortung übernehmen und seinen Hut nehmen. Landrat Manfred Görig hatte sich bei mehreren Gelegenheiten hinter Sedlak gestellt. Weder Görig selbst als Mitglied des Verwaltungsrats noch Sedlak seien für die Straftat verantwortlich zu machen, hieß es damals.
Die offizielle Verabschiedung des Vorstandsvorsitzenden soll dann im Herbst nächsten Jahres erfolgen. Günter Sedlak stehe dann im 64. Lebensjahr und werde auf eine 47-jährige Tätigkeit in der Sparkassen zurückblicken.
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